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Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf gehört zu den jüngsten der Bundeshauptstadt. Die beide namensgebenden Teile des Bezirks sind (wie auch Hohenschönhausen) "Ausgründungen" des Bezirks Lichtenberg, die infolge des starken Bevölkerungswachstums in der DDR-Zeit (1979 und 1986) gebildet wurden. Hier entstanden die größten Neubaugebiete der DDR und inzwischen der Bundesrepublik Deutschland.
Ludwig Krause gehörte 1973 zu dem Kollektiv, das (unter Leitung des Stadtarchitekten Roland Korn und seines Stellvertreters Peter Schweizer) innerhalb von 3 Monaten den städtebaulichen Entwurf für Marzahn erstellte, auf dessen Grundlage bis in die 1990er Jahre für über 100.000 Menschen akzeptable Wohnungen und die damals geforderte Infrastruktur (Kinderkrippen/-gärten, Schulen, Kaufhallen, Sportanlagen, Freiflächen und Parkplätze) entstanden.
Das "Erzeugnisangebot" der Bauunternehmen (Wohnungsbaukombinat, Ingenieurhochbau) war - gemessen an den sonst in der DDR gegebenen Möglichkeiten - relativ reichhaltig. Die Produkte der Taktstraßen, also die Fertigung von Wohnblöcken von der Kies- und Zementgewinnung über die Vorfertigung der Platten, die Transporte auf die Baustelle, die Gründung und Montage bis hin zur Verlegung der Klingelknöpfe und das Tapezieren der Zimmer bestimmten den städtebaulichen Entwurf, für den der Gestaltungsspielraum sehr begrenzt war.
Bemerkenswert ist auch, dass der Baufortschritt mit der Erschließung der Wohngebiete und dem öffentlichen Verkehr koordiniert war. Auch wenn die Bewohner anfangs für die letzten Meter Gummistiefel benötigten, waren S-Bahn, Tram und Bus fahrbereit. Für Hellersdorf wurde die U-Bahnstrecke verlängert, die, da rechtzeitig eingeplant, nur an wenigen Stellen "abtauchen" musste. Der Bahnhof Wuhletal verband erstmals zwei unterschiedliche Betriebs- und Antriebssysteme (S-Bahn und BVG), was bis dato unmöglich schien.
Auch die Freiraumgestaltung zeichnet sich - über die wohnungsnahen Freiflächen hinaus - durch Großzügigkeit im Verbund von Landschaft (Wuhletal) und Parkanlagen aus. Die heutigen "Gärten der Welt" wurden damals konzipiert, auch wenn die "Welt" für den Normalbürger noch unerreichbar war.
Inzwischen hat sich der Bezirk mit rund 270. 000 Einwohnern als gleichberechtigter Partner unter den vielen Geschwistern der Bundeshauptstadt etabliert.
Das Jahr 2017 stand nicht nur im Zeichen des Reformationsgedenkens, sondern wurde für Berlin, seine Gäste und die Bewohner der Großwohnsiedlungen von der Internationalen Gartenschau geprägt. Im Vorfeld kam das Goethe-Zitat „Sieh, das Gute liegt so nah“ in Erinnerung, zeichnen sich doch die Großsiedlungen im Berliner Osten als Wohnen in der Grünen Stadt aus. Die vor mehr als 25 Jahren bepflanzten Freiflächen prägen heute das Wohnmilieu. Sie sind für die Besucher der IGA mehr als ein Abstecher in die Alltagskultur.
Mit dem „Spaziergang durch das Gelbe Viertel“ wird darauf aufmerksam gemacht. Der Flyer entstand im Auftrag des Bezirks Marzahn-Hellersdorf und in Zusammenarbeit mit den Wohnungsbauunternehmen. Das hier beheimatete Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V. hat dafür Prof. Urs Kohlbrenner, Frau Dagmar Weidemüller sowie – für die Zeichnungen - Ludwig Krause gewonnen. Der Spaziergang führt durch das Wohngebiet mit seinen vorbildlich gestalteten Freiräumen und den nach 1990 entstandenen Kunstobjekten im öffentlichen Raum.